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01.04.2019

MEVLANA Celalettin Rumi Das Mesnevi

Der Wesir verbannt seine Anhänger aus seiner Gegenwart

Da sprach der Wesir: «Kommt zu euch, ihr Sklaven von Wort und Gespräch, die ihr Rat sucht bei Zunge und Ohr!
Steckt euch Wolle ins Ohr eures Leibes! Entfernt die Binde der äußeren Sinne von eurem inneren Auge!
Das äußere Ohr ist die Wolle im Ohr der Seele. Das eine wird taub sein, solange das andre noch hört.
Seid ohne Sinne, ohne Ohr und Gedanken, und ihr werdet hören: «Kehrt um!»
Befangen in den Gesprächen des Tages, wie wollt ihr die Botschaft der Träume schmecken? Unsere Worte und Taten sind äußere Reise. Die Reise der Seele geschieht über den Himmeln. Die leiblichen Sinne sehen Trockenheit und Land, denn sie sind staubgeboren. Doch der Jesus des Geistes setzt den Fuß auf die See.
Die Reise des Leibes erfolgt auf dem Land, die Reise des Geistes im Herzen der See.
Ihr habt euer Leben damit verbracht, auf dem Lande zu reisen - über Berge und Flüsse, durch Wüsten.
Wann wollt ihr das Wasser des Lebens erreichen? Wann wollt ihr die Wellen des Meeres teilen?
Die Wellen der Erde sind Vorstellung, Verstand und Gedanke. Die Wellen der See sind Selbstauslöschung, Ekstase, Entwerdung.
Solange ihr in diesem Rausch verbleibt, seid ihr weit entfernt von jener Ekstase. Solange ihr von diesem Becher trinkt, werdet ihr blind sein für jenen. Rede und Worte der äußeren Welt sind Staub. Sammelt euch nun für eine Weile, und übt euch im Schweigen!»



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