Kadem Köln e.V.

 


 

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10.01.2019

Mesnevi/Cevdet Efendinin Sohbetleri Halayigin tedavisinde Hekimlerin aciz kalmalarini padisahin anlamasi, Tanri tapusuna yüz tutmasi ve bir uluyu rüyada görmesi Da die Ärzte das Mädchen(mit Halayık ist unser aus Fleisch und Blut geformter Körper gemeint) nicht heilen können, wendet sich der König an Gott und träumt von einem Heiligen

Als der König sah, daß die Ärzte machtlos waren, lief er barfuß zur Moschee.
Er betrat das Gotteshaus und wandte sich der Gebetsnische zu: Der Teppich wurde naß von seinen Tränen.

Als er wieder zu sich kam, als er auftauchte aus dem Meer des Nichtseins, öffnete er die Lippen zu Lobpreis und Ge¬bet.
Und sprach: «0 Du, dem weltlicher Besitz nichts bedeutet - was soll ich Dir sagen, der Du unser Innerstes kennst?

O Du, bei dem wir Zuflucht suchen in unserer Not: Wir sind erneut vom Wege abgeirrt.
Doch Du sprichst: <Auch wenn ich um euer Geheimnis weiß, sprecht aus, was euch bedrückt, und bringt es vor!>» Da der König aus der Tiefe der Seele sprach, erhob sich das Meer der Barmherzigkeit.

Während er noch weinte, fiel er in tiefen Schlaf und träumte, ein weiser Alter spreche zu ihm:
«Höre die frohe Kunde: Dein Gebet ist erhört. Wenn mor¬gen ein Fremder vor dir erscheint, so kommt er von uns. Der da kommt, ist ein geschickter Arzt. Vertraue ihm, denn er ist aufrichtig und wahrhaftig. Betrachte seine Heilkunst als vollkommene Magie. Er¬kenne in ihm die Macht Gottes.»

Als die Zeit kam, als der Tag anbrach und die Sonne von Osten her begann, die Sterne zu verbrennen, Stand der König am Fenster und erwartete den, der ihm im Traum erschienen war. Da sah er einen großen Menschen, eine Sonne zwischen Schatten.
Er kam aus der Ferne wie ein neuer Mond. Wie ein Bild war er beides: seiend und nichts.
Die Einbildungen des Geistes sind nicht wirklich. Doch sieh, wie die Welt sich um sie dreht!
Ihr Krieg und ihr Frieden entspringen der Phantasie, so wie ihr Stolz und ihre Schmach.
Doch die Vorstellungen, die den Weisen gefangen halten, sind Spiegelungen der Mondgesichtigen aus dem Rosen¬garten Gottes.
Das Gesicht des Fremden wurde zu dem, das dem König im Traum erschienen war.
Der König selbst trat ihm entgegen: Er begrüßte den Gast aus der unsichtbaren Welt.
Beide schwammen im selben Meer. Sie waren eins.
Der König sprach: «In Wahrheit warst du es, dem meine Liebe galt, nicht sie. Aber in dieser Welt folgt das eine auf das andere.»
Und weiter sprach er: «Du bist mein Mustafa, und ich bin dein Omar* — ich bin bereit, dir zu dienen.»



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